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Ok, hier ist die Anleitung zum Aufarbeiten des Batteriepacks für die Apple Newton MP 110 / 120
/ 130 Modelle. Heute ist definitiv Ihr Glückstag, denn von den vier Batteriepacks, die es in der Newton und eMate Familie gibt, kann dieses Modell mit Abstand am einfachsten und billigsten
wiederaufgearbeitet werden. Keine geheimnisvollen im Inneren des Packs versteckten Widerstände, und die erforderlichen Zellen sind Standard Mignon NiCd (Nickel-Cadmium)
Akkus, die Sie für wenig Geld an jeder zweiten Ecke bekommen. |
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Der wichtigste Teil dieses Projektes kommt gleich am Anfang: Geduld! Die gewellten
Aluminiumbleche (fortan gAbs genannt) sind mit doppelseitigem Klebeband auf die Zellen geklebt. Mit hinreichender Geduld wird es Ihnen gelingen, die Bleche zu entfernen, ohne
dieses Klebeband zu zerstören und ohne die Bleche versehentlich in eine Form zu biegen, die Sie für den Rest Ihres Lebens bedauern würden. Das metallische Teil, das rechts im Bild zu
sehen ist, ist der vordere Teil eines normalen Küchenmessers. Stecken Sie es in den Schlitz zwischen dem Blech und der Zelle und benutzen Sie es als Hebel. Entfernen Sie die gAbs
langsam und vorsichtig, abwechselnd von der linken und der rechten Seite arbeitend. Und wenn ich langsam sage, dann meine ich langsam!
Vor kurzem hat mir jemand einen Trick (den ich noch nicht selbst ausprobiert habe) verraten, der das ganze etwas leichter
macht. Legen Sie das Batteriepack über Nacht in die Gefriertruhe. Dadurch verringert sich die Klebkraft des Klebebandes,
was Ihnen erlaubt, die Bleche sehr einfach zu entfernen. Sobald sie Raumtemperatur annehmen, ist die alte Klebkraft wieder da. |
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Wie Sie sehen können, bin ich meinem eigenen Ratschlag nicht ausreichend sorgfältig gefolgt,
deshalb ist das Klebeband an zwei Stellen abgegangen. Tun Sie die gAbs vorerst an einen sicheren Ort. Da es eine sehr gute Idee ist, alles zu vermeiden, was die Klebekraft des Klebebands
vermindert, sollten Sie während des gesamten Projekts vermeiden, es anzufassen. Entsorgen Sie die alten Zellen vorschriftsgemäß. |
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Besorgen Sie sich vier NiCd (Nickel-Cadmium) Akkus der Größe Mignon. Da das die gängigste
Größe ist, sind diese Dinger so gut wie überall erhältlich. Versuchen sie, Akkus mit möglichst hoher Kapazität zu bekommen. Stand der Technik ist gegenwärtig um die 800 mAh. Die Akkus
hier im Bild haben unglaubliche 1000 mAh, was bis vor gar nicht langer Zeit noch jeder für unmöglich gehalten hätte. Versuchen Sie nicht, ein paar lächerliche Pfennige dadurch zu
sparen, daß Sie nicht die Akkus mit der höchsten Kapazität kaufen, die Sie bekommen können. Die zusätzliche Betriebszeit pro Ladung macht den Mehrpreis mehr als wett. Verwenden Sie
keine NiMH (Nickel-Metallhydrid) Akkus, auch wenn das wegen deren bei gleicher Bauform erheblich höheren Kapazität sehr verlockend erscheint. Den Grund dafür werde ich etwas weiter unten erklären. |
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Um das Pack wieder zusammenzubauen, müssen die Zellen richtig
ausgerichtet sein. Es gibt verschiedene Wege, das zu erreichen, aber die bei weitem einfachste Variante ist, einfach den Newton selbst dafür zu benutzen.
Legen Sie die Zellen in den Newton ein und, falls Sie ein ebensolcher Perfektionist sind wie ich, streichen Sie Zweikomponentenkleber auf die
Stellen, an denen die Zellen sich berühren. Benutzen Sie aber nicht zuviel davon, sie wollen weder die Akkus mit dem Batteriefach verkleben noch das
Wiederanbringen der gAbs erschweren. Prüfen Sie zweimal, daß die Zellen polrichtig eingelegt sind, und drücken Sie dann das größere der beiden gAbs
auf die Zellen. Sie können ruhig kräftig drücken, aber nicht zu kräftig, schließlich wollen sie bei dieser Operation nicht Ihren wertvollen Newton
kaputtmachen. Falls Sie versehentlich das kleinere der beiden gAbs genommen haben, ist nunmehr die Zeit gekommen, alles vorsichtig wieder rauszuholen, zu zerlegen und an den Anfang
dieser Seite zurückzuscrollen. |
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Mit nur einem der beiden gAbs ist das Ganze noch nicht so stabil, wie es in Kürze sein wird,
deshalb lassen Sie etwas Vorsicht walten, wenn Sie das halbfertige Pack jetzt aus dem Batteriefach des Newton entfernen. Ein kleiner Schraubendreher, der beim Heraushebeln hilft,
wirkt hier Wunder. Sobald das Pack so aussieht wie im nebenstehenden Bild, drehen Sie es auf die andere Seite und kleben das andere gAb wieder auf. Nunmehr ist die Zeit reif für etwas
kräftigeren Druck, um sicherzustellen, daß die gAbs das Pack genauso sicher zusammenhalten wie vorher. Am besten legt man das Batteriepack auf einen festen flachen Untergrund
(Badezimmerfliesen sind hervorragend geeignet, der Flokati-Teppich im Schlafzimmer eher weniger) und bedeckt es mit einem Buch. Storchenähnliches einbeiniges auf-dem-Buch-stehen, solange es meine Geduld
und mein eher schwach ausgeprägter Gleichgewichtssinn erlauben (gewöhnlich einige Sekunden) haben meine
Batteriepacks bisher stets fast so stabil wie vorher gemacht. Alternativ könnte man das Pack auch in einen Schraubstock
spannen (Holzstücke zwischen Backen und Batteriepack legen), aber das birgt m. E. eine zu große Gefahr, zuviel Druck zu erzeugen und das Pack zu beschädigen. |
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Einfach, nicht wahr? Falls nicht: Eine Reihe von Leuten haben mich mittlerweile gefragt, ob ich die Aufarbeitung für sie erledigen kann. Die kurze Antwort ist “Ja, ich kann”. Die etwas ausführlichere
Antwort ist “Ja, ich kann. Vorausgesetzt, Sie sind bereit, etwa 14 Euro für die Akkus sowie 1,50 Euro Versand zu bezahlen. Und sich von mir auf Grund der Tatsache, daß ich mich eigentlich viel lieber mit
meiner Familie beschäftige, um weitere 9,50 Euro erleichtern zu lassen. Was bedeutet, daß Sie, wenn alles gut geht, für 25 Euro einen Akku bekommen, der etwa doppelt so gut ist wie das Original von
Apple. Was aber auch bedeutet, daß Sie, falls nicht alles gut geht (bisher noch nicht vorgekommen, aber nicht ausgeschlossen), das Akkupack verlieren”. Sollte all das Sie nicht abschrecken: Fragen kostet nichts...
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Was noch fehlt, ist die versprochene Erklärung für meinen Ratschlag, keine NiMH Akkus zu benutzen. Der Grund ist, daß diese Akkus eine andere Ladecharakteristik brauchen als NiCd Akkus. Da die
Ladeelektronik der Newton 110 / 120 / 130 Modelle für das Laden von Nickel Cadmium Akkus konzipiert wurde, kann sie diese Ladecharakteristik nicht gewährleisten. Dies zu ignorieren würde bedeuten, daß
die NiMH Akkus niemals so geladen würden, daß ihre optimale Performance über längere Zeit gewährleistet wäre, und sehr wahrscheinlich würden sie im Laufe der Zeit an Kapazität einbüßen. Obwohl viele
Benutzer dieser Newton Modelle NiMH Akkus einsetzen und behaupten, keine Probleme damit zu haben, vermeide ich es gewöhnlich, irgendwelche vermeidbaren Risiken einzugehen.
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Sonstige Fragen? Tote Links? Irgendwas unklar? Grammatikfehler? Rechtschreibfehler? Dann seien Sie bitte nicht höflich, sondern hilfreich, und sagen Sie es mir.
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Nichts dergleichen? Diese Seite hat Ihnen geholfen? Welch ein perfekter Grund, sich in mein Gästebuch einzutragen...
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Bereit für die Theorie? Alles, was Sie jemals über Akkus wissen wollten (und wahrscheinlich noch einiges mehr), finden Sie hier, vorausgesetzt, Sie sind der englischen Sprache halbwegs mächtig.
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Sollten Sie interessiert an Reviews von Büchern über Batterien, Akkus und Ladekonzepte sein, werfen Sie bitte einen Blick auf meine Seite über Batteriebücher.
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