Wenn Sie planen, Adriano’s Hardware mit einem Newton 120 oder 130 zu benutzen, ist die Sache einfach. Diese Modelle können bei einer Spannung von 5 Volt mindestens 35 mA
an Strom treiben. Theoretisch ist es nicht möglich, durch Entnahme höherer Ströme Schaden anzurichten, da das IC LTC902 (ein speziell für Apple hergestellter AppleTalk Chip, der kommerziell auch unter dem Namen LTC1320 vertrieben wurde), kurzschlußfeste Ausgänge hat. Es wäre mir aber lieber, wenn Sie sich auf diese Information nicht verlassen würden, deshalb rate ich dringend davon ab, Hardware anzuschließen, die mehr als die oben erwähnten
35 mA an Strom verbraucht.
Der Interconnect Port der eMates und 2x00 Newtons ist eine völlig andere Geschichte. Nach dem N2 Newton Interconnect Designers Guide (803kB, pdf Format) teilen sich hier mehrere Parteien den zur Verfügung stehenden Strom. Das ist zum einen der interne serielle Slot (ein Stecker auf dem Mainboard des Newton, auf den z. B. das SER-001 gesteckt wird), des weiteren das interne Flash RAM (bei schreibendem Zugriff) und schließlich das Treiber-IC für die serielle Schnittstelle. Neben dem, was diese internen Komponenten brauchen, können weitere
500 mA entnommen werden, die sich die beiden PCMCIA Kartenschächte und der Interconnect Port teilen. Strom, der von PCMCIA Karten benötigt wird, muß von den 500 mA
abgezogen werden, wenn man herausfinden will, wieviel Strom letztendlich für das NewtLight zur Verfügung steht. Erschwerend kommt hinzu, daß in dem oben erwähnten Dokument zu lesen steht, daß der mögliche Strom durch den Interconnect Port niemals
100 mA übersteigen kann.
So weit, so gut. Was uns dies sagt, ist nur, daß Sie Ihren Newton nicht in die ewigen Jagdgründe befördern werden, solange Sie weniger als 100 mA
an Strom durch ein NewtLight entnehmen. Die USB Leuchte, mit der ich meine Tests durchgeführt habe, lag mit 70 mA innerhalb dieser Spezifikation. Aber...
Ehemalige Hardwareentwickler sind von
Natur aus neugierig. Insbesondere dann, wenn sie eine Spezifikation nicht komplett verstehen...
Der Verdacht lag nahe, daß bezüglich der in der Spezifikation erwähnten maximal 100 mA
Apple nicht das gemeint haben könnte, was sie geschrieben haben. Nicht “kann nicht höher werden als” (wie in “der Newton sorgt schon dafür, daß der Strom nicht höher wird, egal, was Sie anstellen”), sondern “
sollte nicht höher werden als” (wie in “Sie müssen dafür sorgen, daß es nicht passiert, und wenn es doch passiert, machen Sie sich auf das Schlimmste gefaßt”).
Zur Aufklärung dieser Unklarheit verband
ich das NewtLight mit einem halbtoten Mainboard (warum für so etwas einen heilen Newton riskieren) und schloß einen 20 Ohm Widerstand an. Dies hatte einen Strom in Höhe von 250 mA
zur Folge, womit bewiesen war, daß meine Annahme stimmte: Der Strom durch den Interconnect Port wird durch die Newton Hardware nicht begrenzt.
Es ist wahrscheinlich, daß auch größere Ströme als 100 mA
keinen Schaden anrichten, solange diese die o. a. Grenze von 500 mA nicht übersteigen. Es wäre mir aber lieber, wenn Sie davon absehen könnten, mich diesbezüglich beim Wort zu nehmen.
Beachten Sie bitte, daß elektronische Bauelemente, die außerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden, nicht immer sofort ableben. Statt dessen entschließen sie sich häufig, ihre Rache auf einen Zeitpunkt zu
verschieben, zu dem Sie den Newton unbedingt und sehr dringend brauchen. Wenn ich Sie wäre, würde ich davon absehen, irgendetwas an das NewtLight anzuschließen, das mehr als 100 mA (0.5 Watt)
verbraucht. Wenn Sie zu den Abenteurern gehören (und einen Ersatz-Newton haben), versuchen Sie doch einfach, über längere Zeit einen höheren Strom zu ziehen, und vergessen Sie nicht, mich von dem Ergebnis in Kenntnis zu setzen... Mit Abstand die sicherste Lösung dieses Problem wäre, dem NewtLight eine Sicherung zu spendieren. Bedauerlicherweise wäre dies erheblich
schwieriger herzustellen und würde daher den Verkaufspreis erheblich erhöhen. Deshalb müssen die zur Zeit produzierten NewtLights bedauerlicherweise ohne diese Vorsichtsmaßnahme auskommen.
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