eMate Displaykabel
Achtung: Diese Seite ist gedacht für ältere PDAs und Handys. Um sie in ihrer ganzen Schönheit zu sehen, klicken Sie bitte
hier.
Auf dieser Seite finden Sie einen Erfahrungsbericht über etwas, auf das eMate-Besitzer seit langem gewartet haben: Einen
Ersatz für das Displaykabel ihres kleinen Freundes. Falls bestimmte vorbeugende Reparaturen nicht rechtzeitig durchgeführt werden,
passiert es jedem eMate eines Tages aus heiterem Himmel, daß eine Feder des rechten Klappenscharnieres beim Öffnen
dieses Kabel durchbohrt.
Sollten Sie nicht die blasseste Ahnung haben, wovon ich rede, kann ich Sie nur herzlich beglückwünschen. Es scheint, als wäre
das Kabel Ihres eMate noch heil.
Hier sehen Sie, was Sie tun müssen, damit es so bleibt, und
hier (derzeit leider nur in Englisch verfügbar) ist
Joel M. Sciamma's hervorragende Beschreibung des eigentlichen Problems.
Ah! Sie sind noch da! Offenbar interessiert Sie dieses Thema, also wollen wir keine weitere Zeit verlieren.
Als es noch keine Ersatzkabel gab, hatten Sie zwei Möglichkeiten, wenn Ihr kleiner grüner Freund von dem infamen Scharnierproblem
heimgesucht wurde. Entweder Sie mußten irgendwo einen zweiten eMate mit intaktem Kabel als Organspender herbekommen, oder Sie mußten
sich an der Reparatur des Kabels versuchen.
Solch eine Reparatur ist zwar prinzipiell möglich, aber sie erfordert nicht nur beachtliche chirurgische Fähigkeiten, sondern auch
Lötwerkzeug, mit dem Sie überaus schmale Leiterbahnen unter einem Mikroskop zusammenlöten können. Falls die Lötspitze das Kabel
auch nur einen winzigen Moment zu lange berührt, können Sie erleben, wie schnell sich eine Leiterbahn komplett auflösen kann, während
der sie umgebende Kunststoff vor Ihren Augen zusammenschmilzt.
Falls Sie nicht über eine Lötstation verfügen, die es erlaubt, die Temperatur an der Lötspitze so einzustellen, daß sie gerade eben
über dem Schmelzpunkt des Lötzinns liegt, können Sie den Reparaturversuch an dieser Stelle abbrechen. Aber selbst wenn Sie nicht nur über
das geeignete Lötwerkzeug verfügen, sondern auch über die Fähigkeit, es professionell einzusetzen, kann es leicht passieren, daß Ihre
Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt sind. Häufig ist das Kabel so beschädigt, daß sich (wenn überhaupt) nur ein
vorübergehender Erfolg einstellt. Das schlimmste Kabel, das ich jemals auf meinem Arbeitstisch hatte, hatte neun unterbrochene
Leiterbahnen. Ich habe nicht einmal den Versuch gemacht, es zu reparieren.
Kein Wunder, daß ich ziemlich gespannt war, als ich bei
eBay
ein brandneues und nicht von Apple hergestelltes Ersatzkabel entdeckte. Ich setzte mich mit dem Verkäufer in Verbindung, und er sandte
mir freundlicherweise gegen Erstattung der Versandkosten ein kostenloses Muster.
Leute, die schon früher einmal auf dieser Seite waren, werden sich möglicherweise erinnern, daß der Verkäufer bislang zwei
Preisnachlässe anbot: 3,00 Dollar pro Kabel, wenn Sie beim Kauf erwähnten, daß Sie das Kabel durch die Seite gefunden haben,
die Sie gerade lesen, und weitere 9,00 Dollar, wenn Sie beim Kauf den Nachweis erbrachten, daß Sie mindestens 5,00 Dollar
an die NewtonTalk Mailingliste
http://www.newtontalk.net gespendet haben.
Leider wird keiner der beiden Preisnachlässe mehr angeboten.
Als der Verkäufer mich auf diesen Umstand hinwies, verlangte er zudem
die Entfernung seines Namens von dieser Seite. Bedauerlicherweise konnte ich dies aus Zeitmangel nicht so schnell erledigen, wie
er es offenbar erwartet hatte, was kurze Zeit später die Drohung zur Folge hatte, die "zuständigen Behörden",
welche auch immer das sein mögen, zu informieren. In Anbetracht der Tatsache, daß sein Name in den fünf Jahren zuvor mit seinem vollen
Einverständnis auf dieser Seite genannt wurde, fand ich solch ein Verhalten gelinde gesagt etwas überraschend.
Tatsache ist, daß Gehorsam (ich bitte jene, die gerade nach diesem Begriff gesucht und etwas völlig anderes zu finden gehofft haben,
an dieser Stelle demütig um Vergebung) schon immer eine meiner ausgeprägtesten Charactereigenschaften war. Daher habe ich
selbstverständlich alles gegeben, diese überraschende Anordnung so schnell zu befolgen, wie es mir möglich war. Immer noch zitternd vor Angst, versehentlich doch irgendwelche persönlichen
Daten des Verkäufers preiszugeben, bin ich mittlerweile zumindest gefaßt genug für den Hinweis, daß das Kabel, um das
es hier geht, gegenwärtig (August 2010) 25,00 Dollar inklusive Porto und Verpackung kostet.
Sollten Sie mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen wollen, wird sich sicher eines der über 2500 Mitglieder von NewtonTalk bereit finden,
Ihnen seinen Namen und die URL seiner Internetpräsenz zu verraten. Bitte sehen Sie davon ab, mich danach zu fragen. Ich habe eine Familie zu
ernähren und kann es mir daher nicht leisten, zuständige Behörden zu verärgern.
Gottseidank habe ich gerade noch rechtzeitig bemerkt, daß Sie, mein geschätzter Leser, auf die Idee kommen könnten, sich die persönlichen
Daten des Verkäufers durch einen prüfenden Blick auf den unten gezeigten Briefumschlag zu verschaffen. Um mir zuständige Behörden
aller Art vom Hals zu halten, habe ich mir die Freiheit genommen, den Absender unkenntlich zu machen. Ich hoffe inständig, daß Sie noch niemals
etwas von
http://www.archive.org gehört haben oder gar auf die Idee kommen, zu untersuchen, was diese
Website alles kann.
Ach ja, noch etwas. Nur sicherheitshalber. Ihr Eindruck, daß der Verkäufer männlichen Geschlechts ist, muß nicht unbedingt stimmen.
Es könnte sich genau so gut um eine Frau oder eine Firma handeln.
Das Muster kam in einem normalen Luftpolsterumschlag an. Da es praktisch unmöglich ist, solch ein Kabel zu zerbrechen, ist diese Verpackung
völlig ausreichend.
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Eingewickelt war es in ein Blatt Papier. Mir ist klar, daß jetzt gleich viele "was für ein paranoider Korinthenkacker" denken
werden, aber mir wäre ein wasserdichter Beutel lieber gewesen. Falls Sie (wie ich) jemals den Inhalt eines Luftpolsterumschlags
gesehen haben, der sich während Ihrer zehntägigen Dienstreise im Schneeregen neben dem Briefkasten aufgehalten hat, weil der Postbote beim Einwerfen
etwas nachlässig war, wissen Sie möglicherweise, was ich meine. Ein verschließbarer Plastikbeutel hätte bei vernachlässigbaren
Mehrkosten einen erheblich besseren Schutz gewährleistet. Selbstverständlich habe ich den Verkäufer darauf hingewiesen, und er versicherte
mir, die Kabel zukünftig besser geschützt zu verschicken.
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Meine Furcht, daß dieses Kabel ein dilettantischer Nachbau sein könnte, stellte sich als unbegründet heraus. Wie man erkennt,
ist es professionell hergestellt. Auf den ersten Blick ist es vom Originalkabel (unten im Bild) nicht zu unterscheiden.
Beide Kabel sind an den Enden 0,7 mm dick, überall sonst 0,13 mm.
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An einer Stelle weicht die Dicke des Ersatzkabels von der des Originals ab: Dort, wo normalerweise das Beinchen der Scharnierfeder
zuschlägt. In diesem Bereich hat das Kabel eine zusätzliche transparente Schutzlage, die die Gesamtdicke auf 0,51 mm erhöht. Unglücklicherweise ist
diese eigentlich hervorragende Idee eher suboptimal umgesetzt. Das obere Kabel ist eines, bei dem ich die vierte
und fünfte Kupferbahn von links gelötet habe. Dies ist die Stelle, die das Federbeinchen nahezu immer durchbohrt. Leider ist gerade
dort die zusätzliche Schutzlage zu Ende. Sie um weitere 3 mm zu verlängern wäre eine erhebliche Verbesserung gewesen.
Nicht, daß dies eine zukünftige Zerstörung des Kabels sicher verhindern könnte. Abhängig davon, wie schnell Sie die Klappe Ihres
eMate öffnen, kann das Federbeinchen mit beachtlicher Kraft in das Kabel pieken. Aber wenn der gefährdete Bereich völlig von der
zusätzlichen Schutzlage bedeckt wäre, könnte dies gut den Unterschied zwischen rechtzeitigem und zu spätem Bemerken der Gefahr bedeuten.
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In dem Bereich, von dem wir gerade reden, ist das Kabel so gefaltet, daß zwei Lagen übereinander liegen. Was Sie hier sehen, sind
drei weitere Leiterbahnen, die das Beinchen der Scharnierfeder durchtrennt hat. Als es dort ankam, hatte es sich bereits durch die untere Lage
hindurchgearbeitet, was die beiden durchtrennten Leiterbahnen im vorigen Bild erklärt.
Das sich die schwarze Folie beim Ersatzkabel etwas weiter nach links erstreckt, dürfte nicht als zusätzlicher Schutz gedacht sein. Das Federbeinchen
kommt von der anderen Seite. Das heißt, es hat seine Zerstörungsarbeit bereits verrichtet, wenn es an der schwarzen Folie ankommt.
Eine gute Idee wäre gewesen, stattdessen eine weitere Schutzlage
zwischen den Lagen des Kabels vorzusehen. So mache ich
es bei einer Reparatur. Man erkennt die zusätzliche Lage im reparierten Kabel am gelben Rand unten rechts. Zumindest die Seite, auf
die wir gerade blicken, ist so deutlich besser geschützt.
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Die Kontakte des Ersatzkabels (im Bild unten) sind, wie es sich gehört, vergoldet. Es gibt keinen sichtbaren Qualitätsunterschied
zu den Kontakten des Originalkabels. Allerdings ist das Ersatzkabel eine Winzigkeit schmaler als das Originalkabel. Als ich dieses Bild
machte, schien mir das unwichtig. Ich sollte bald herausfinden, wie falsch diese Annahme war.
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So weit, so gut. Da Displaykabel normalerweise wenig nützlich sind, so lange sie auf dem Tisch liegen und in die Kamera lächeln,
hatte ich die Absicht, dieses spezielle Kabel umgehend einer höchst sinnvollen Verwendung zuzuführen. Ich wollte es in meinen
eigenen eMate einbauen, der (Schande über mich) bislang noch niemals geöffnet worden war. Welch eine hervorragende Gelegenheit,
die Scharniere neu zu fetten und die Unterlegscheiben einzubauen...
Idiotisch, nicht wahr? Seit Jahren hatte ich jedem, der gefragt hat (und einer Menge Leute, die nicht gefragt haben),
unermüdlich gepredigt, wie wichtig es ist, das Problem mit den Scharnierfedern vorsorglich zu beseitigen. Aber was meinen eigenen eMate
anging, hatte ich nie die Zeit dazu gefunden.
Für den Fall, daß Sie nicht wissen, wie man einen eMate sachgerecht zerlegt, werfen Sie doch mal einen Blick auf meine
Zerlegeanleitung.
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Als ich meinen eMate nach dem Kabeltausch startete, begrüßte er mich mit dem üblichen Fenster zur Kalibrierung des Stiftes. Stellen Sie
sich meine Überraschung vor, als keinerlei Reaktion auf Stifteingaben zu erkennen war.
Sollte meine Senilität schon so weit fortgeschritten sein, daß ich versehentlich eines meiner defekten Kabel eingebaut hatte? Gottseidank
stellte sich das nach einer kurzen Prüfung als unzutreffend heraus. Da zu vermuten war, daß das Kabel vor dem Versand getestet worden war,
war es nahezu ausgeschlossen, daß das Problem durch Unterbrechungen oder Kurzschlüsse im Kabel hervorgerufen wurde. Die wahrscheinlichste Ursache
war demnach ein Problem mit den Kontakten.
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Wie weiter oben bereits erwähnt ist das Ersatzkabel ein klein wenig schmaler als das Original. Daher kann es passieren, daß es leicht
versetzt in den Stecker eingeführt wird, was unsichere oder fehlende Verbindungen zur Folge hat. Prinzipiell existiert dieses Problem an
beiden Kabelenden, auf der Displayseite ist es aber stärker ausgeprägt.
In den Bildern links ist das Ganze nur schwer zu erkennen. In der höher aufgelösten Version (erreichbar durch Klick auf die Bilder)
sind die kritischen Bereiche durch Pfeile gekennzeichnet. Hier sehen wir das Kabel in der untersten...
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...und hier in der obersten Position.
Natürlich habe ich den Verkäufer auf das Problem hingewiesen, und er hat mir versichert, daß es bei der nächsten Fertigungsserie
beseitigt sein wird.
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In meinem Fall war es ausreichend, den Stecker zu entriegeln, das Kabel richtig auszurichten und den Stecker wieder zu verriegeln.
Seitdem funktioniert mein eMate einwandfrei.
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Das war's. Wenn diese Seite Ihnen geholfen hat, wäre jetzt eine gute Gelegenheit für einen Eintrag in mein
Gästebuch. Haben Sie hingegen schon alle Hoffnung aufgegeben,
weil Sie sich solch eine Reparatur nicht zutrauen, schicken Sie mir doch einfach eine
E-Mail. Wir werden sicher einen Weg finden, Ihr Problem zu lösen.
Bitte weisen Sie mich auf Grammatik- oder Rechtschreibfehler hin. Ja, wirklich! Nur so kann diese Seite besser werden!
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